Fiche Fiche Fiche - 1300km bis zur Mauretanischen Grenze

Die Reise durch die Westsahara bis nach Mauretanien gestaltete sich im grossen und ganzen unaufgeregt, und sehr sehenswert. Es dauert ein wenig, bis wir es von Tafraoute an die Küste geschafft haben, und von dort aus geht es dann im wesentlichen geradeaus, für ca. 1000 km.

Where the streets have no name

Die Fahrt erinnert ein wenig an die Känguru-Chroniken: Tunnel - Tunnel - Tunnel - Windkraftwerk Windkraftwerk - Tunnel Tunnel Tunnel - Windkraftwerk Windkraftwerk, nur dass hier anstatt der Tunnels entweder Mobilfunksendemasten oder Polizeikontrollen auftauchen.

Letztere sind im Allgemeinen sehr entspannt. Man wird an die Seite gewinkt, begrüsst sich und fragt wie es geht, woher man komme und wohin man fahre, danach wird nach den Fiches [1] gefragt, die Polizisten wünschen und meist glaubhaft klingend eine gute Reise, und dann ist man wieder unterwegs.

Ansonsten begleiten einen nur die Strommasten, Kilometer auf Kilometer auf Kilometer ziehen sie sich entlang der Strasse dahin. Rechts ist das Meer. Links die Wüste oder Steppe. Sonst gibt es nicht, ausser alle paar hundert Kilometer eine Stadt oder ein Dorf.

Die erste Nacht verbringen wir im Zelt im Le Camp Bedouin, der Weg dorthin ist unser erstes kurzes Stück offroad (und natürlich in der Nacht, wieder mal für uns zu Früh untergegangen). Ich habe grobes Kopfweh und verpasse die Gruppenzusammenkunft  weil ich mich gleich nach dem Aufstellen des Zeltes schlafen lege, aber seit Tarifa waren nicht mehr so viele unseres Haufens am selben Ort. Am nächsten Tag sind aber wieder fast alle Weg, bis auf Saji und Vaida. Sie machen das Quintett vollständig, das bis Nuakschott zusammen unterwegs sein wird.
Le Camp Bedouin
Moony & Dave
Mark & Chris
Am nächsten Tag geht es wirklich nur gerade aus, Kilometer auf Kilometer, Mobilfunkmast auf Mobilfunkmast. Eine grandiose Fahrt durch Sand, Steppe und dann wieder Sand.  Am Abend findet Lena einen perfekten Strand um dort das Nachtlager aufzuschlagen. Für alle extrem amüsant, bleibt Seji im einzigen wirklich geländetauglichen Auto (einem Toyota Hilux) im Sand stecken, und wir haben die erste grosse Grab- und Schiebeaktion der Tour. Der Rest des Abends ist gemeinsames kochen, Musik von Michi Schlaminger, Lagerfeuer und  dann noch ein paar Lieder von Monet auf seiner Gitarre, der ein wenig seines Bandrepertoires zum besten gibt. Wir haben ne gute Crew erwischt, keine Frage.

Wir werden am nächsten Tag noch bis kurz vor der Mauretanischen Grenze fahren und im Hotel Barbas Unterschlupf finden um dann um 5h zur Grenze aufzubrechen. Ein langer Tag des Wartens wartet auf uns.

Ein paar Tankstellenimpressionen & nur noch 1430km bis Dakar


[1] Fiches, das sind im wesentlichen Schmierzettel in denen die Passinformationen und die des Autos abgeschrieben sind. Sieht dann in etwa so aus:

Wir hatten die Empfehlung im Roadbook zuerst eher belächelt, dass man zumindest 30 oder 40 mit auf die Reise nehmen sollte, vor allem, nachdem bis Marrakech niemand danach fragte. Denkste. Ab der Westsahara schmolzen sie dahin wie Eis in der Wüste, und in Nuakschott sollten wir zu einem recht abstrusen Preis von unserem letzten(!) Fiche Kopien machen müssen.

Kommentare