Die drei farbigen Seen des Kelimutu

Der Kelimutu soll einen (oder eigentlich: drei) der spektakulärsten Vulkanseen der Welt beherbergen. Das ist einem schon mal sieben Stunden Busfahrt und eine halbe Stunde auf dem Rücksitz eines Mopeds Wert. One Way, natürlich.
Auf dem Weg zum Kelimutu

Die drei Seen wechseln im Abstand von mehreren Jahren aufgrund der gelösten Mineralien ihre Farbe zwischen Schwarz, Grün, Rot oder Braun - was man also zu sehen bekommt, ist Glückssache. Macht aber nichts, sie sehen in jedem Fall spektakulär aus.
Tiwu Nua Muri Kooh Tai (See der Jungen und Mädchen)
und Tiwu Ata Polo (Verzquberter See)
Größenvergleich: Kelimutu vs. Raphi

An dieser Stelle noch ein Tipp aus der Praxis: wenn man im Internet ein Bild sieht, sollte man auch kurz darüber reflektieren, von welcher Position es aufgenommen sein könnte. Da ein Vulkankegel, oder auch deren drei, meist die höchsten Punkte eines Bergs repräsentieren, ist es sehr unwahrscheinlich, sie von einem noch viel höheren Punkt fotografieren zu können. Kurz und gut: das berühmte Foto mit den drei bunten Seen wurde vom Hubschrauber aus gemacht.
Tiwi Ata Mbupu (See der Alten): leider auf der anderen Seite.
Das Wasser ist tiefschwarz.

Unser "Guide", eigentlich nur der Mopedfahrer, hatte uns auch *Hot Springs* versprochen. Wir waren davon wenig beeindruckt. Erstens gibt es auf der Insel Dutzende Vulkane und demzufolge ist natürliches Warmwasser nicht eben selten, zweitens waren wir Grade erst bei einer richtig pittoresken Quelle und drittens sind groß angekündigte Sehenswürdigkeiten mit Wasser - vor allem Wasserfälle - in 9 von 10 Fällen bestenfalls ein Achselzucken Wert.
Auf dem Weg zur Quelle. Sicher eines der schönsten
Terassenreisfelder auf unserer Reise.

Wenn man die Sache so betrachtet, hatten wir durchaus recht - die Quelle war ein wenige Quadratmeter großes natürliches Becken, nicht weiter der Rede wert. Sehenswert war sie trotzdem. Inmitten von Terrassenreisfeldern gelegen, ist diese Quelle die Dorfbadewanne, und offensichtlich erschienen wir zur Badezeit - kurz nach unserer Ankunft waren dort knapp zehn Leute mit Seife und Shampoo zugange.
Raphi in der Dorfbadewanne
Das war schon seltsam und man fühlt sich ziemlich fehl am Platz - unwillkürlich hatte man das Gefühl, ins Badezimmer einer fremden Familie marschiert zu sein und ihnen beim Waschen zuzusehen. Das Ganze war zu irgendwie intim, zu persönlich um als Tourist dabei zu sein, auch wenn alle angemessen bekleidet im Wasser rumstanden und sehr freundlich waren.
Seife oder Stein. Eine Generationenfrage.
... Aber unangenehm hin oder her, es war schon sehr cool, das mal gesehen zu haben :)

Kommentare