Guanxi ist der schönste Teil Chinas, sagt man, und Yangshuo der schönste Ort Guanxis. Ohne den Rest Chinas gesehen zu haben, kann man darauf vertrauen, dass das stimmt - eine Million Reiseführer können nicht irren, nicht wahr?
In der Tat ist die Umgebung hier beinahe lächerlich idyllisch. Fährt man den lokalen Fluss, den Li, von Guilin nach Yangshuo, so fühlt man sich unwillkürlich in ein Filmset von Avatar versetzt, so unwirklich ragen die Kalkfelsen rund um den Fluss in die Höhe. Auch wenn man, so wie wir, unter einem bedeckten Himmel dahinfährt und die Berge nicht ihre vielgepriesene Leuchtkraft entfalten können: diese Landschaft ist einfach verdammt schön.
wunderschön, aber nicht eben einsam
Die Kehrseite all dieser Reiseführer ist natürlich, das man nicht der einzige Tourist in Guilin ist, oder auch nur einer unter Hunderten. In der Tat gehören Guilin und Yangshuo, zu den meistbesuchten Städten Chinas. Yangshuo, eine Kleinstadt mit rund 300.000 Einwohnern, wird jährlich von mehr als 15 Millionen Touristen besucht. Oder, anders gesagt: auf jeden Einwohner kommen pro Jahr 50 Touristen.
Hunderte Tourbüros suchen genauso ihren Anteil der Beute wie die unzähligen Strassenhändler, und die Eintritte für was-auch-immer sind nicht nur für chinesische Verhältnisse geschmalzen.
Auch wir haben der Einfachheit halber (und weil es mit vernünftigen Aufwand eh nicht anders geht) auch bei einem Touranbieter gebucht. Die beinhaltet eine Rundfahrt mit Bambusbooten am Li, die Besichtigung eines lokalen Dorfes, eine Vorführung von Kormoranfischern, Wasserbüffel gibt es zu sehen und ein Bambusboot-Rafting ist auch dabei. Zum Schluss wird man in Yangshuo abgesetzt und kann dort die 'Impressions from San Li' besuchen, die Größte Show Chinas mit mehr als 600 Darstellern.
Ich war ja nie ein Freund von dieser Form von Tourismus und mag es nicht besonders, im Bus von Attraktion zu Attraktion gezerrt zu werden, und es war diesbezüglich auch genauso schlimm wie ich es erwartet hatte.
So läuft das also ab: rein in den Bus, eine Dreiviertel Stunde Gequatsche des Tourguides, raus aus dem Bus, rauf aufs Boot (kein echter Bambus, dafür Außenborder), eine Stunde mit zwei dutzend anderen Booten auf dem Li rumgefahren, zurück in den Bus, im Dorf neben 20 anderen Bussen eingeparkt und einen Rundgang gemacht.
Danach gehts auf das kleinere Bambusboot, der Kormoranfischer ist zufällig auch schon zur Stelle, und zweihundert Meter stromaufwärts weiter kann man schon wieder an Land gehen um einen Wasserbüffel zu streicheln.
Kormoran in der Mittagspause
Besonders wagemutige können gegen Extrageld kurz auf den Rücken dieser bemerkenswert stoischen Tiere Platz zu nehmen.
Wilde Bestie: der Wasserbüffel
Dann gehts wieder 300m flussabwärts um zu "Raften". Die zu überwindende "Stromschnelle" ist satte 30cm hoch, man wird bei diesem todesmutigen Sturz von netterweise von einem der drei bereits in Stellung gebrachten schwimmenden Inseln digitalspiegelreflexfotographiert und kann das Foto auch gleich ausgedruckt mitnehmen - ein paar Computer und Tintenstrahldrucker sind ebenfalls vor Ort.
Stromschnellen des Todes
Bambuskanufahren kann zu einem
hohen Grad an Muskeldefinition führen
Dann gehts die dreihundert Meter zurück, wieder durch das authentische Dorf und zurück in den Bus, um dann eine halbe Stunde später in Yangshuo anzukommen.
Das ist wirklich die perfekte Antithese zur Mongolei, in allen Aspekten. Aber was soll's - auch das haben wir uns ausgesucht und wie der Lonely Planet so schön sagt:
There are many reasons that this place is one of the most popular destinations in china ... but the main one is that it’s bloody gorgeous.
Dem ist nur zuzustimmen. Es war nicht die Art wie ich diese Dinge besuchen wollte, aber daran kann man wohl nichts ändern. Man regt sich beim Eiffelturm ja auch nicht auf, dass man nicht alleine im Lift ist, und wundert sich bei der Freiheitsstatue auch nicht über andere Boote.
Impression de Sanjie Liu - Partie 1 by saliael
In der Tat ist die Umgebung hier beinahe lächerlich idyllisch. Fährt man den lokalen Fluss, den Li, von Guilin nach Yangshuo, so fühlt man sich unwillkürlich in ein Filmset von Avatar versetzt, so unwirklich ragen die Kalkfelsen rund um den Fluss in die Höhe. Auch wenn man, so wie wir, unter einem bedeckten Himmel dahinfährt und die Berge nicht ihre vielgepriesene Leuchtkraft entfalten können: diese Landschaft ist einfach verdammt schön.
Die Kehrseite all dieser Reiseführer ist natürlich, das man nicht der einzige Tourist in Guilin ist, oder auch nur einer unter Hunderten. In der Tat gehören Guilin und Yangshuo, zu den meistbesuchten Städten Chinas. Yangshuo, eine Kleinstadt mit rund 300.000 Einwohnern, wird jährlich von mehr als 15 Millionen Touristen besucht. Oder, anders gesagt: auf jeden Einwohner kommen pro Jahr 50 Touristen.
Hunderte Tourbüros suchen genauso ihren Anteil der Beute wie die unzähligen Strassenhändler, und die Eintritte für was-auch-immer sind nicht nur für chinesische Verhältnisse geschmalzen.
Auch wir haben der Einfachheit halber (und weil es mit vernünftigen Aufwand eh nicht anders geht) auch bei einem Touranbieter gebucht. Die beinhaltet eine Rundfahrt mit Bambusbooten am Li, die Besichtigung eines lokalen Dorfes, eine Vorführung von Kormoranfischern, Wasserbüffel gibt es zu sehen und ein Bambusboot-Rafting ist auch dabei. Zum Schluss wird man in Yangshuo abgesetzt und kann dort die 'Impressions from San Li' besuchen, die Größte Show Chinas mit mehr als 600 Darstellern.
Ich war ja nie ein Freund von dieser Form von Tourismus und mag es nicht besonders, im Bus von Attraktion zu Attraktion gezerrt zu werden, und es war diesbezüglich auch genauso schlimm wie ich es erwartet hatte.
So läuft das also ab: rein in den Bus, eine Dreiviertel Stunde Gequatsche des Tourguides, raus aus dem Bus, rauf aufs Boot (kein echter Bambus, dafür Außenborder), eine Stunde mit zwei dutzend anderen Booten auf dem Li rumgefahren, zurück in den Bus, im Dorf neben 20 anderen Bussen eingeparkt und einen Rundgang gemacht.
Danach gehts auf das kleinere Bambusboot, der Kormoranfischer ist zufällig auch schon zur Stelle, und zweihundert Meter stromaufwärts weiter kann man schon wieder an Land gehen um einen Wasserbüffel zu streicheln.
Besonders wagemutige können gegen Extrageld kurz auf den Rücken dieser bemerkenswert stoischen Tiere Platz zu nehmen.
Dann gehts wieder 300m flussabwärts um zu "Raften". Die zu überwindende "Stromschnelle" ist satte 30cm hoch, man wird bei diesem todesmutigen Sturz von netterweise von einem der drei bereits in Stellung gebrachten schwimmenden Inseln digitalspiegelreflexfotographiert und kann das Foto auch gleich ausgedruckt mitnehmen - ein paar Computer und Tintenstrahldrucker sind ebenfalls vor Ort.
hohen Grad an Muskeldefinition führen
Dann gehts die dreihundert Meter zurück, wieder durch das authentische Dorf und zurück in den Bus, um dann eine halbe Stunde später in Yangshuo anzukommen.
Das ist wirklich die perfekte Antithese zur Mongolei, in allen Aspekten. Aber was soll's - auch das haben wir uns ausgesucht und wie der Lonely Planet so schön sagt:
There are many reasons that this place is one of the most popular destinations in china ... but the main one is that it’s bloody gorgeous.
Dem ist nur zuzustimmen. Es war nicht die Art wie ich diese Dinge besuchen wollte, aber daran kann man wohl nichts ändern. Man regt sich beim Eiffelturm ja auch nicht auf, dass man nicht alleine im Lift ist, und wundert sich bei der Freiheitsstatue auch nicht über andere Boote.
Impression de Sanjie Liu - Partie 1 by saliael
Position:Guilin, China
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