Back in Bali

In Kuta, dem touristischsten aller Orte auf Bali, haben wir bekommen, wonach wir so sehnlich suchten.

Anonymität. Routine. Und McDonalds.

In Wahrheit ist Kuta natürlich schrecklich. Nahe am Flughafen gelegen, fährt man durchgehend an Hotelanlagen, Shopping-Centers, Surfschulen und Restaurants und Touristen vorbei. Vier Fünftel aller Menschen sind augenscheinlich Europäer, Amerikaner oder Australier. Sie sind entweder erstaunlich muskulös (Typ Surfer) oder erstaunlich dick (Typ Rest), aber jedenfalls in FlipFlops unterwegs.

Hier gibt es nichts, wenn es nicht für die Touristen gebaut wurde. Was auch immer hier früher gewesen sein mag, ist lang den Weg aller nichtprofitabler Immobilien in Gegenden hoher Grundstückspreise gegangen.

Aber für uns passt das perfekt. Hier muss man sich um nichts bemühen - alles funktioniert so, wie man es erwartet, alles reine Routine. Nebenbei können wir noch unsere Wäsche waschen, auch das war dringend notwendig. Auch Merinowolle funktioniert nur so und so lange.

Den gesamten ersten Tag versandeln wir im nahegelegenen Havanna Club. Das Frühstück mit unbegrenztem Kaffee geht zuerst in eine mittägliche Pizza und später in einen frühabentlichen Burger über, so ausgehungert sind wir nach Nichtstun, gewohntem Essen und einer Internetverbindung, die den Namen auch verdient.

Telefonieren mit Oma im Havanna Club

Es ist vermutlich etwas ungewöhnlich, nach Bali zu kommen und sowohl Strand als auch Hotelpool zuerst mal völlig zu ignorieren, aber der Strand übte dann erst am zweiten Tag genug Reiz aus um zumindest einmal hinzuschauen.

Wessen Ziel es ist, möglichst viele Surfanfänger am selben Ort zu sehen, der wird dort bestens bedient. Durchaus unterhaltsam anzusehen, drängen sich hier hunderte Männer und Frauen auf der Suche nach der perfekten Welle, mit der sie dann doch nichts anzufangen wüssten. Dazwischen gibt es, sehr vereinzelt und sehr sehenswert, dann doch auch die Guten, denen ein Tunnel so leicht von den Füßen geht wie unsereins das Blogschreiben.


Ja, hier lässt es sich aushalten, zumindest für 3 Tage. Dann werden wir, von der üblichen Rastlosigkeit gepackt, wieder unsere Sachen im Rucksack verschnüren, und uns mit einem Tag Zwischenstopp in Kuala Lumpur nach Borneo begeben.

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