Naadam

Naadam ist für Mongolen das, was eine Vereinigung von Independence Day und Superbowl für die Amerikaner wäre. Oder Oktoberfest und Finale Dahoam für die Bayern.

Wie man daraus leicht abschätzen kann, ist es eine richtig große Sache, und die wird auch genauso groß abgezogen, wie Mongolen das eben zu tun Vermögen.

Sagen wird mal so: mit der Olympiaeröffnung in Peking 2008 kann es nicht mithalten . Ich habe größere Stadtfesteröffnungen gesehen, und in Shanghai sind an einem Samstagabend mehr Leute zum Bund unterwegs als hier zum großen Nationalfest, aber andererseits leben in Shanghai ja auch 7 mal mehr Menschen als in der gesamten Mongolei.

Das alles macht aber nichts, denn die ganz Sache hat nicht nur einen wunderbarem Provinzcharme, es fühlt sich nach ein paar Wochen in der Mongolei auch nach richtig vielen Menschen an.

Abgehalten werden hier die drei traditionellen mongolischen Sportarten: Bogenschießen, Pferderennen und Ringen.

Das gerade diese Sportarten hier traditionell sind dürfte niemanden verwundern, schließlich haben die unvergleichlichen Meisterschaft der letzten beiden Fähigkeiten (nebst guter Taktik und ebefalls unvergleichlich brutaler Kriegsführung) Dschinghis Khan und dessen Nachfahren im 12. Jahrhundert ein Weltreich eingebracht, das an Ausdehnung weder davor noch danach übertroffen wurde.

Auch das Ringen war bereits damals ein wesentlicher Teil der mongolischen Kultur, wie sich in 'The Secret History of the Mongols' nachlesen lässt, angenehmerweise werden heutzutage aber nicht mehr soviele Wirbelsäulen gebrochen.

So, nachdem ich (Raphaela) wiedereinmal, das gefühlteste hundertste Mal, Richards blogRohfassung korrekturgelesen habe, finde ich es erschreckend Undines fröstelt mir, wie wenig persönlich man einen Blog doch gestalten kann. Ich sehe schon die weinenden Gesichter daheim, die auf Persönliches warten und bangen und mit uns mitfiebern wollen...so liebe Leute, das übernehme heute aus homöopathischen Gefühlsmengen ICH.

Also das Nadaam Festival war richtig fein, ein riesen Kirtag , alle gut drauf, aaaalle Kinder dabei, wenn es nicht mindestens drei oder vier sind wird ein Kind sicherlich von einer Nachbarin ausgeborgt, die verhindert ist, also, Party Party Party, eben im Provinzstil, mit Zuckerwatte, lachenden Gesichter und Landeswappentatoo, wohin die Blicke reichen, das grauenvolle Stadium der Stadt wurde....nein...nicht verschönert...man will hier authentisch sein, und das gelingt ihnen gut.

Und deswegen mögen wir sie auch so gern, die Mongolen sind ein liebes lustiges Völkchen. Fein wars und ich weiß nicht wie oft ich mit Rich ge-High-Fived habe, dass wir überhaupt Tickets bekommen hatten, sich ein schönes Wetter nach regnerischem Morgen sich auftat und wir viel Freude hatten, den Mongolen beim Feiern und Stolzsein zuzusehen.

Und für uns war das dann auch die Abschlussveranstaltung für die Mongolei...auf geht's wieder in den Zug und ab nach China (wo wir mittlerweile eh schon seit 2 Wochen sind, aber Richard kommt ja mit dem Blogschreiben nicht nach, ich muss fairerweise aber sagen, dass es tatsächlich nicht nur an ihm liegt, sondern auch an der unerwartet schlechten Internetleistung dieses Landes).




Viel los hier








Treffer!



gestandene Mongolen

geritten wird meist ohne Sattel - zuviel Gewicht.



Eskorte für die rote Laterne


aber manche kommen gar nicht ins Ziel. Die Pferde sterben auch manchmal nach Überquerung der Ziellinie an Erschöpfung.



zum Schluss noch ein Blick auf die Kinderbewerbe

Position:Ulaanbaatar

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